Schirwan (Şirvan, Shirvan)

Herkunft und Geschichte

Namensgeber dieser Provenienz ist die historische Region Şirvan im Nordosten des heutigen Aserbaidschan, die sich zwischen dem Kaspischen Meer und dem Fluss Kura erstreckt. Jüngere Exemplare entstehen zumeist in Pakistan und Afghanistan. Bis ins 20. Jahrhundert erachtete man diese kaukasischen Teppiche wie auch den Kazak als weniger wertvoll und handelte sie deutlich preiswerter als die  renommierten und gefragten türkischen und persischen Teppiche. Dies änderte sich erst im Laufe des 20. Jahrhunderts, und heute sind die äußerst seltenen alten und antiken kaukasischen Stücke sehr gefragte Objekte, die vereinzelt zu exorbitanten Summen gehandelt werden.

Neben dem ähnlichen Kazak ist der Schirwan eine der Hauptprovenienzen der Kaukasusregion.

Shirwan TeppichCharakteristik

Kennzeichnend für den Schirwan sind, was auf die meisten kaukasischen Teppiche zutrifft, die markanten geometrischen Muster, die teilweise durch ein zentrales, sich wiederholendes Medaillon ergänzt werden. Ein weiteres signifikantes Merkmal ist die sogenannte Schirwan-Borte, die zumeist aus brauner Wolle gefertigte Kette. Im Vergleich zum Kazak ist der Schirwan etwas seidiger und dichter geknüpft.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Schirwan-Teppiche komplett aus qualitativ sehr hochwertiger Wolle in intensiven Farben gefertigt. Die heutige Fertigung erfolgt mehrheitlich in Pakistan und Afghanistan, wobei die von dort stammende hochwertige Ghazny-Wolle verarbeitet wird. Diese wird traditionell von Hand gesponnen und mittels natürlicher Pflanzenfarben eingefärbt. Farblich dominiert kräftiges Rot und Blau ergänzt durch beige- oder goldfarbene Töne.
Die Knüpfdichte liegt bei etwa 190.000 Knoten pro Quadratmeter.