In Nepal, dem kleinen Himalaja Königreich zwischen Indien und Tibet, wird seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts die große tibetische Knüpftradition fortgesetzt.

In Europa schätzte man diese Teppiche wegen ihrer Ursprünglichkeit, sparsamen Motiven und monochromen Farbigkeit. Anfänglich hat man in der Produktion noch fast ausschließlich tibetische Hochlandwolle verarbeitet, die vor Ort mit reinen Naturfarben gefärbt wurden. Erst später wurde wegen der steigenden Nachfrage Wolle aus Indien und China und sogar aus Neuseeland zu importiert.

Früher wurden ausschließlich tibetisch beeinflusste Muster geknüpft. Mit steigender Nachfrage aus Europa beeinflussten die Auftraggeber die Muster. Die klassische Aufteilung mit einem gemusterten Hauptbordüre und einem freien-, oder sparsam gemusterten Innenfeld blieb jedoch meist erhalten.

In den letzten Jahren geht der Trend wieder zu edleren Materialien mit einem hohen Anteil an Tibetwolle, Auch werden neben den schlichten-, aber traditionalistischen Designs nun auch verstärkt sehr moderne Designerteppiche realisiert. Bei vielen davon werden die Fransen, die ja aus technischen Gründen bei handgeknüpften Teppichen immer vorhanden sind, nach hinten umgenäht und fixiert, um so eine noch zeitgemässere Optik zu erreichen, die auch modernsten Ansprüchen gerecht wird.